Moin Welt,
ein aufregendes und bescheidenes Jahr zugleich neigt sich dem Ende. Neun Monate kann man in die Tonne kloppen. Vieles konnte nicht umgesetzt werden, einiges musste anders gemacht werden und an alles mögliche musste man sich neu gewöhnen … und all das ist noch lange nicht vorbei. Das Unwort des Jahres ist für mich CORONA.
Das was man in vielen Filmen als Science Fiction bezeichnet hat, kann man heute als Dokumentation bezeichnen. Es gibt eine neue Realität, die wir uns bis lang nur in Blockbustern ansehen konnten. In Blockbustern, die aktuell auch nicht mehr existieren.
Dennoch geht es uns im Verglich zu anderen noch gut. Aktuell verzichten viele nur auf einen Luxus, den sie früher als selbstverständlich erachtet haben. Denn immer dann, wenn man eine “Selbstverständlichkeit” nicht mehr hat, erkennt man, dass es im Grunde gar nicht so selbstverständlich war. Deshalb sollten wir lernen, Dinge zu genießen … selbst die Kleinsten (auch ich sollte das lernen).
Heute freue ich mich über jeden Menschen, den ich IRL sehen kann (für alle, die “Ready Player One” nicht gelesen haben: IRL = in real live)
Die Fotografie hat für mich heute eine ganz neue Bedeutung. Während ich früher häufig einen Shoot nach dem anderen “abgearbeitet” habe, freue ich mich heute über jeden, den ich irgendwie im Rahmen des Machbaren realisieren kann.
Das Positive ist aber, dass ich merke, wie sehr ich die Fotografie liebe und wie viel mir die Fotografie am Ende gibt.
Früher habe ich immer gesagt, dass ich weniger shooten muss … heute bin ich froh, wenn ich überhaupt einen Shoot habe.
Das sind nur ein paar Dinge die sich geändert haben. Wie lange dies eine Realität bleibt, steht in den Sternen. Und sollte es irgendwann wieder eine frühere Normalität geben, stellt sich mir die Frage, ob ich mich dann noch an meine heutigen Worte erinnere … ich hoffe es.
Die Frage ist ja immer, was ist eine Realität. Wie fasst man sie auf. Wie bewertet man sie. Fragen, mit denen ich mich vor neun Monaten noch nicht beschäftigt habe. Was für uns heute neu und unnormal ist, war für andere vielleicht immer schon so. Fakt ist, dass sich das Leben von heute auf morgen ändern kann und man kann nichts dagegen tun. Womit wir wieder beim Thema wären, alles zu genießen was geht und sich nicht negativ beeinflussen zu lassen … man hat nur dieses eine Leben, also sollte man es Leben und nicht versuchen, jedem und allen gerecht zu werden. Wie man sieht, zwängt uns vieles schon in eine neue Realität, gegen die man sich nicht wehren kann.
Aber so bescheiden das Jahr auch war, es gab auch gute Tage. Nicht so viele wie sonst, aber ein paar. Und für diese bin ich dankbar. Plus für die Tatsache, dass es mir wie gesagt im Grunde sehr gut geht.
Ich hoffe, dass es Euch allen da draußen auch soweit gut geht und Ihr alle gesund seid. Und für diejenigen, bei denen es nicht rund läuft, wünsche ich mir, dass es bald wieder besser gehen wird. Hoffentlich können wir uns alle bald wiedersehen und hoffentlich habe ich alle die ich mag, möglichst bald wieder um mich oder vor meiner Kamera.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen das Beste für 2021, was auch immer uns das neue Jahr bringen mag. Und vielen Dank an die Menschen aus meinem inneren Kreis … schön das es Euch gibt, ich liebe Euch.
Liebe Grüße,
Euer Jens