Moin Mädels,
ich hoffe es geht Euch gut und Ihr seid alle wohlauf.
In Zeiten von Corona sucht man sich ja immer neue Freizeitbeschäftigungen. So auch ich. Allerdings versuche ich sie immer mit der Fotografie zu verbinden.
Da ich ja aktuell voll auf so Retrozeug stehe und auch ein großer Freund der analogen Fotografie bin (was ja nichts Neues ist, ich habe 2016 ja schon mal darüber berichtet), habe ich es jetzt endlich mal geschafft, meinen ersten eigenen Film selber zu entwickeln. Und ich muss Euch sagen es macht unheimlichen Spaß.
Bewaffnet mit dem Tutorial von Ben Bernschneider zur analogen Fimentwicklung, einer mobilen Dunkelkammer, einem Negativscanner und einem Kodak Analogfilm habe ich mich ans Werk gemacht. Es war 1. einfacher als ich dachte und ging 2. schneller als erwartet.
Der Punkt ist einfach der, dass der Prozess von dem Shoot an sich bis zum endgültigen Bild einfach nur super spannend ist.
Es gibt Leute die das nicht verstehen, weil es in deren Augen ein Rückschritt ist … was ja auch voll okay ist … aber ich möchte halt zwischendurch auch mal den ganzen Weg gehen, so wie es früher mal war … zumindest so weit wie möglich.
Es ist einfach ein ganz anderes Gefühl, wenn man ein fertiges Bild vor Augen hat, was man selber analog produziert und entwickelt hat, als das digitale Ergebnis einer modernen Kamera. Irgendwie hat man dann noch wieder eine andere Verbindung zum fertigen Bild.
Ich finde es wie gesagt ungemein spannend, diesen Prozess zu durchwandern. Er entschleunigt (mich) noch mehr und ich kann noch mehr entspannen. Es ist einfach grandios.
Die Bilder haben dann am Ende für mich noch wieder eine andere Wirkung. Nicht, dass ich mit ihren digitalen Verwandten nicht klarkomme … diese liebe ich auch ungemein und ich möchte sie nie wieder missen bzw. würde die digitale Fotografie nie gegen die analoge Fotografie eintauschen.
Allerdings ist es (für mich) zwischendurch so, dass in der analogen Fotografie eine ganze andere Ruhe finde. Ich überlege noch mehr bevor ich den Auslöser drücke, da ich ja “nur” 36 Aufnahmen habe. Ich versuche also nie zwei mal das gleiche Bild zu machen. Ich versuche mich dazu zu zwingen, immer ein “neues” Motiv zu suchen.
Die Tatsache, dass ich das Bild nicht sehen kann, nimmt mir dann auch irgendwie den Druck es noch mal machen zu müssen, weil evtl. irgendwas nicht so ist, wie ich es wollte. Ich sehe die Ergebnisse erst, wenn ich die Negative in den Scanner lege. Und dieser gesamte Prozess ist einfach nur grandios … weil alles was ich da mache von mir kommt und keiner in diesen Prozess eingegriffen hat.
Auch wenn ich dann am Ende ein “digitales” Bild habe, sehe ich es mit anderen Augen. Ein Bild aus einer anderen Zeit, einer Zeit in der vieles noch anders war.
In diesem Sinne wünsche ich Euch noch einen tollen Tag …
Liebe Grüße,
Euer Jens.