Am Anfang meiner Fotografie stand die Technik im Vordergrund. Eigentlich ging es mir primär gar nicht um die Fotografie. Mehr um die Kamera und das Ganze drumherum.
Nachdem ich mich ein paar Jahre mit diesen Kameras und Blitzen dieser Welt und den Landschaften (welche sich weder gegen mich wehren noch weglaufen konnten) beschäftigt hatte, kam die Software an die Reihe. Photoshop und ich waren unzertrennlich. Bildkompositionen, Verformungen, Beautyretouching … die ganze Palette hoch und runter. Die Kamera und das, was ich fotografierte, waren nur noch Mittel zum Zweck, um mich mit Photoshop beschäftigen zu können.
Irgendwann stellte ich dann aber fest, dass es in der Fotografie noch mehr gibt als nur Technik und Photoshop. Die Fotografie selber. Ich fing an mich mit dem Thema tiefer auseinanderzusetzen und kam zu dem Ergebnis, dass es das ist, was ich wirklich möchte. Die reine Fotografie ohne den ganzen Schnickschnack nebenbei. Und ich wollte das fotografieren, was ich ich im Grunde am wenigsten mag: den Menschen.
So habe ich mich entschieden, dass wenn ich schon Menschen fotografieren möchte, diejenigen nehme, die ich am meisten mag … die weiblichen. Zu dieser Zeit orientierte ich mich hier hauptsächlich an dem äußeren Erscheinungsbild.
Dies ging dann so lange gut, bis ich irgendwann feststellte, dass es doch Menschen gibt, die echt okay sind. Und davon tatsächlich mehr, als ich erwartet hatte. Somit fing ich dann an, mich für mehr als nur den äußeren Menschen zu interessieren. Und zwar den inneren. Ich wollte den Menschen, den ich vor der Kamera hatte kennenlernen. Mehr von ihm erfahren. Mir wurde dieser Mensch in der fotografischen Welt plötzlich wichtiger denn je.
Ich stellte fest, dass sich dieses Interesse an den Menschen plötzlich in meinen Bildern widerspiegelt. Meine Bilder hatten plötzlich eine andere Aussage. Man sah ihnen die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten an.
So kam es, dass dies meine Art der Fotografie werden sollte. Die Persönlichkeit und die Verbindung zwischen der Person vor der Kamera und mir fotografisch festzuhalten. Das ging mal schneller und mal langsamer. Aber immer ging es nur um uns beide.
Dann kam Bella. Sie war am Anfang nur ein Bild auf Instagram. Ein Bild von einem Menschen, den ich fotografieren wollte. Zu einem Zeitpunkt, an dem ich gerade auf dem Scheideweg war, mich für den inneren Menschen zu interessieren und nicht nur für das Äußere. Was wahrscheinlich auch der Grund gewesen ist, dass es zu diesem Zeitpunkt noch nicht sein sollte, dass Bella und ich zusammenkommen.
Es war nicht so, dass wir keinen Kontakt hatten. Es passte nur irgendwie nicht vom Zeitplan her. Was aber auch gut war. Denn jetzt weiß ich, dass ich noch nicht bereit gewesen wäre …
Denn jetzt, wo es geklappt hat und ich Bella kennenlernen und auch shooten durfte, war mir absolut klar, dass ich mit ihr zum damaligen Zeitpunkt niemals die Bilder hätte umsetzen können, die ich jetzt bekommen habe. Bilder, die einen Menschen und sein Inneres widerspiegeln, was man nur dann bekommen kann, wenn es eine Chemie zwischen beiden Personen gibt, die man nicht erzwingen kann und die man auch nicht nur auf einer emphatischen Ebene hervorrufen kann.
Ich möchte nicht sagen, dass mir sowas in der Vergangenheit nicht schon ein paar mal passiert ist. Aber ich kann das, was ich an diesem Tag erlebt habe, schwer in Worte fassen. Und schon gar nicht in dieser Intensität.
Im Grunde bin ich auch kein esoterischer Mensch … wenn ich überhaupt ein Mensch bin. Aber vielleicht kann man sagen, dass ich inzwischen offener für gewisse Dinge bin, weil ich mich damit mehr auseinandersetze (in diesem Blogpost bin ich schon einmal näher darauf eingegangen).
Fakt ist, dass Bella und ich nicht nur direkt einen Draht zueinander hatten. Wir waren komplett auf einer Wellenlänge. Wir haben uns super unterhalten. Wir haben die gleichen Ansichten. Und beim Shoot konnte Bella sich einfach fallen lassen. Und das mit einem Menschen, den man im Grunde gar nicht kennt … Bella ist wirklich ein sehr außergewöhnlicher Mensch.
Ich bin für diesen Tag wirklich sehr dankbar. Dafür, dass ich Bella kennenlernen durfte. Dafür, dass es jetzt anscheinend an der Zeit war, dass wir was zusammen auf die Beine stellen konnten.
Mit ihr habe ich mal wieder eine wirklich mehr als sympathische Menschin kennengelernt, mit der ich hoffentlich noch ganz viel machen werde … danke Bella, dass Du mir diesen Tag geschenkt hast.