Einfach Celina

Celina, Nena, Olaf und ich waren letztens in einem Mietstudio in Solingen. Es war ein toller und kurzweiliger Tag, den wir schon lange geplant hatten (4 Leute unter einen Hut zu bringen, ist halt immer ein wenig schwer 😉).

Der Plan war es, neben der Tatsache einen tollen Tag miteinander zu verbringen, mehr oder weniger zwei Shootings in einem zu haben. Da wir allerdings alle so im Flow waren und die Zeit einfach nur rannte, hat sich der Tausch der Mädels untereinander einfach nicht ergeben. Was schade war, da ich Nena auch mal wieder gerne vor der Kamera gehabt hätte. Auf der anderen Seite war dann die Konzentration nur auf Celina gerichtet ... 

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Ich habe bewusst versucht „zwei Celinas“ einzufangen ... eine „Foto-Celina“ und eine „echte Celina“. Denn Celina ist so viel mehr als nur eine bildhübsche junge Frau mit der man wunderschöne Bilder kreieren kann. Und ich finde es immer schade, wenn man nur die äußere Hülle einfängt.

Alle Menschen haben eine Geschichte. Die einen mehr, die anderen weniger. Aber die Bilder immer nur auf das „Objekt“ zu reduzieren, finde ich sehr schade und wird dem Menschen nicht gerecht ... gerade im nichtkommerziellen Bereich, wo die Bilder wirklich nur den Menschen vor der Kamera zeigen sollen.

Rückblickend weiß ich allerdings dann doch nicht, ob ich wirklich bewusst versucht habe zwei Seiten von Celina zu fotografieren. Oder ob ich durch diese ganze Euphorie dieses Tages nicht einfach nur wieder in die „normale“ Fotografie abgedriftet bin ...

Denn objektiv betrachtet, sehe ich das es ein paar Bilder gibt, die man natürlich schon in ähnlicher Weise woanders gesehen hat. Das liegt zum einen an meiner Art der Fotografie ... es gibt hier und da noch ein paar andere Fotografen die S/W Porträts fotografieren 😂. Und zum anderen liegt es bestimmt auch daran, dass man dieses Studio schon häufiger auf anderen Bildern gesehen hat ... ist nunmal ein Mietstudio 😉.

Aber ist das wirklich so? Sind diese Bilder wirklich mit den anderen S/W Porträts zu vergleichen, die in diesem Studio entstanden sind. Denn ich sehe viel mehr in diesen Bildern als jeder andere ... was logisch ist. Ich habe eine Beziehung zu diesen Bildern und ich kenne die Geschichte dahinter.

Aber es gibt trotzdem Bilder, die meiner Ansicht nach auch nach außen hin „mehr“ sind als nur die Bilder, die man mit Sicherheit schon woanders gesehen hat ... zumindest hoffe ich das 😊.

Ich bin schon lange nicht mehr der Fotograf, der nur Bilder wegen der Bilder machen will. Ich will immer den Menschen zeigen. Ich will eine Geschichte haben. Und jeder weiß inzwischen, dass ich mit Celina diese Bilder bekomme ... und ich weiß, dass ich mit Sicherheit dem ein oder anderen mit diesem Gelaber mittlerweile wirklich auf den Keks gehe (wahrscheinlich sogar Celina, weil ich immer wieder das gleiche sage, wenn ich über unsere Shootings rede 😂). Aber das ist mir egal. Die Bilder und Celina sind mir wichtig. Und deswegen mache ich sie. Gerade weil es nicht die 0815 Bilder sind, die man häufig draußen sieht.

Tatsache ist, ich liebe diese Bilder. Und es sind wieder ganz andere Bilder als die vorherigen von Celina. Und ich sehe in jedem einzelnen etwas Neues, was ich in den vorherigen  Bildern noch nicht gesehen habe. Und das ist es, was diese Bilder ausmacht. Deswegen liebe ich es immer und immer wieder aufs Neue mit Celina zu arbeiten.

Fazit: Es ist nicht der Inhalt des Bildes der ein Bild ausmacht. Es ist die Verbindung zwischen Fotograf und Protagonist ... und dabei ist es völlig egal ob man ein Bild kreiert, was schon hundertmal vorher gemacht wurde ... jedes Bild ist ein Unikat und zeigt etwas Besonderes.