Moin Leute,
das Jahr neigt sich so langsam aber sicher dem Ende entgegen. Ein Jahr, welches ich gerne aus meinem Kalender streichen würde - beruflich wie privat. Aber nun denn, das Jahr 2022 gehört genauso dazu wie alle anderen Jahre auch. Wie die Höhen und Tiefen halt zum Leben dazugehören. Und ja, letztendlich gab es es auch ein paar schöne Dinge in diesem Jahr … wie die Vorbestellung der neu aufgelegten Leica M6 zum Beispiel 😉.
Ansonsten war es in diesem Jahr aber auch sehr ruhig um die Fotografie. Es ist einfach zu viel passiert, als das ich viel Zeit dazu hatte, noch die entsprechende Muse. Dafür waren die wenigen Momente in denen ich der Fotokunst frönen konnte, wirklich schöne Momente. Und ich durfte sogar eine neue Menschin kennenlernen, die mein Leben wirklich wieder bereichert hat und ein paar Lichtstrahlen in eine doch eher trübe Zeit brachte hat … ein weiteres Highlight über das ich bereits berichtet hatte.
Aber die aufgezwungene Enthaltsamkeit zur Fotografie hatte auch ihr Gutes. Ich konnte doch über einige Dinge nachdenken und vieles Reflektieren. Zum Beispiel konnte ich endlich den notwendigen Abstand zu den sozialen Medien, insbesondere Instagram, gewinnen, über die ich mich immer so aufrege. Und ich konnte mir darüber klar werden was mir wichtig ist und was nicht.
Tatsache ist, die Zeiten ändern sich. Menschen ändern sich. Dinge ändern sich. Auch wenn ich Veränderungen nicht wirklich mag, kann ich sie nicht verhindern. In den letzten Jahren gab es aber zu viel davon (mehr negative als positive), als das ich sie wirklich gut verarbeiten konnte. Doch Abstand hilft tatsächlich an der ein oder anderen Stelle, um zumindest ein paar Dinge zu verarbeiten bzw sie aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.
Aber was heißt das jetzt bezogen auf die Fotografie? Vor allem für mich? Auf jeden Fall, dass ich nicht aufhören werde zu fotografieren. Denn die Fotografie gibt mir immer noch sehr viel. Aber ich habe gelernt, dass mich die Fotografie nur noch dann zu 100% erfüllt, wenn ich auch wirklich zu 100% in ihr aufgehe. Und das ist nur dann der Fall, wenn ich auch nur das Fotografiere, wo ich gerade Lust zu habe. Und das die Menschen, mit denen ich gerade fotografiere, auch Lust dazu haben.
Der Punkt ist, dass sich dies immer mal wieder ändert. Mal habe ich Lust auf Porträts, mal auf was künstlerisches. Mal möchte ich digital fotografieren, mal analog. Mal Menschen, mal was anderes.
Ich habe mich in den letzten Jahren zu viel von externen Einflüssen leiten lassen. Von Menschen, von sozialen Medien, von was auch immer. Klar hatte ich immer Lust auf das, was ich gerade gemacht habe. Aber dennoch hat vieles von dem was ich gemacht habe, mir die Lust an dem was ich gemacht habe genommen. Was im Umkehrschluss dazu geführt hat, dass ich die Dinge die ich gemacht habe, nicht mehr so gerne machen möchte, weil ich zu viel davon gemacht habe. Klingt logisch, oder 😊?
Deswegen möchte ich z.B. auch wieder mehr analog fotografieren. Ganz einfach weil der Prozess ein komplett anderer ist und ich mich dadurch ganz anderes mit der Fotografie beschäftige. Bis hin zu dem Punkt, dass ich akzeptieren muss nur noch eine bestimmte Menge an Bildern mit nach Hause zu nehmen zu können und noch bewusster zu fotografieren.
Das getrieben sein ist das, was mich am Ende negativ beeinflußt (hat). Das unbewußte “mithalten” wollen, immer “besser” als andere zu werden und immer weniger mit dem zufrieden zu sein, was man produziert hat, weil man nicht erkennt, dass dies schon perfekt ist, so wie es ist … und zwar für mich und den Menschen vor der Kamera.
Am Ende besteht dadurch nämlich die Gefahr, dass man das verliert, was man ursprünglich mal in der Fotografie gefunden hat - sich selber.
Sich Ziele zu setzen ist gut. Aber verbissen daran festzuhalten, wenn man merkt das die Richtung eine falsche ist, ist kontraproduktiv. Man kann Dinge nicht erzwingen. Dinge verändern sich. Der Weg ist das Ziel - das ist der Weg.
So erfreue ich mich daran, dass „erlernte“ in 2023 nachhaltig umzusetzen. Die Fotografie auch mal Fotografie sein zu lassen und sich mit den Menschen, die man öfter vor der Kamera hat, einfach mal auf nen Kaffee zu treffen und gute Gespräche zu führen. Also mit den Menschen die einem guttun und positive Einflüsse auf einen haben 😉.
Die Bilder die ich kreiere, möchte ich noch mehr auf der Plattform zeigen, die ihnen am meisten gerecht wird - wenn ich sie dann schon im Internet präsentiere. Und das wird diese Homepage sein. Also noch weniger Instagram und mehr Homepage … ich habe dieses Portal hier im Grunde zu sehr vernachlässigt, weil mir die sozialen Medien wichtiger waren. Am Ende habe ich aber lange nicht gemerkt, wie undankbar eine Plattform wie Instagram ist, auch wenn man sie hegt und pflegt. Sie dankt es Dir mit noch weniger Reichweite.
Aber wie dem auch sei, es kann ja nur besser werden 😊. Und am Ende ist man ja auch selber mit dabei. Und wie heißt es so schön, aus Erfahrungen lernt man. Und man lernt nie aus und in jedem Ende steckt auch ein Anfang …
in diesem Sinne wünsche ich Euch noch einen tollen Tag.
Liebe Grüße,
Jens.